### Erinnern Sie sich an Fridays for Future? Erinnern Sie sich an den Erfolgszug des Europäischen Green Deal? Die anfängliche Welle des Optimismus ist inzwischen verflogen. In der Zivilgesellschaft ist Totengräberstimmung eingekehrt.

Der politische Wind weht nun in Richtung Deregulierung. Es begann mi einem großen Knall: der [Antwerp Declaration| (https://antwerp-declaration.eu/) und führte zum Omnibus, der von mächtigen Wirtschaftslobbys vorangetrieben wird. Ihr Hauptargument? Dass die Überregulierung und die so genannten bürokratischen Belastungen für europäische Unternehmen ein Wettbewerbsnachteil ist.

Es ist ein ausgefeiltes Narrativ in einer Endlosschleife. Wenig überraschend stimmt nicht viel daran:

  1. Eine [Studie](https://www.business-humanrights.org/en/latest-news/finland-eu-regulatory-uncertainty-is-among-biggest-concern-for-finnish-companies-study-on-eu-sustainability-regulations-finds/), die vom finnischen Außenministerium in Auftrag gegeben wurde, ergab, dass nicht die Regulierung selbst, sondern die **regulatorische Unsicherheit** die wahre Belastung für die Unternehmen darstellt.

  2. Eine [Umfrage](https://www.weareeurope.group/fr/2025-post-omnibus-csrd-business-survey) von WeAreEurope zeigt, dass Unternehmen in der gesamten EU die **Transparenzanforderungen** im Rahmen des Green Deal weitgehend befürworten.

  3. Und der deutsche [Bürokratiekostenindex](https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Buerokratiekosten/Erfuellungsaufwand/buerokratiekostenindex.html) ist seit seiner Einführung im Jahr 2012 gesunken.

Warum kommt also Bürokratie-Bashing trotzdem so gut an?

Ein Grund ist der Zugang zu [Finanzmitteln für die politische Interessensvertretung] (https://www.finanzwende.de/themen/finanzlobbyismus/die-macht-der-finanzlobby-im-zweiten-jahr-des-lobbyregisters). Unternehmenslobbys sind grundsätzlich viel besser finanziert als die Zivilgesellschaft.

Außerdem, hat die liebe alte Bürokratie grundsätzlich einen schlechten Ruf. Sie wird oft mit Ineffizienz und “red Tape” assoziiert. Allem was irgendwie schlecht ist. Das macht sie zu einer leichten Zielscheibe, vor allem, wenn die verwendete Sprache und Bildsprache geladen und provokativ ist. Ein Beispiel ist die Eigenkreation des Verbands der Wellpappen-Industrie e.V.:

![Bürokratiemonster, Bürokratieabbau](/assets/uploads/capture-d’écran-2025-06-20-à-16.24.54.png “So stellt sich die Lobby der Konzerne die Bürokratiemonster vor”)

Es funktioniert, weil mit Gefühlen gespielt wird.

Wir sagen: es reicht! Schluss mit der Deregulierung. Schluss mit der Abschaffung von Menschenrechte und Umweltschutz. Schluss mit der Aushöhlung des Rechtsstaates. Lasst uns zu faktenbasierten Diskussionen zurückkehren. Wunschdenken, klar, denn technische Argumente sind heute nichts mehr wert. Wir versuchen es trotzdem. Also haben wir zusammen mit der deutschen [Initiative Lieferkettengesetz] (https://lieferkettengesetz.de/2025/02/04/protestaktion-vor-dem-cdu-parteitag-menschenrechte-umwelt-und-klimaschutz-sind-keine-buerokratie-monster/) das Bürokratiemonster, Justus, Fleur und Robin entworfen und führen sie nun unabhängig weiter. Wir werden sie euch in Zukunft ausführlicher vorstellen.

Unsere Absicht ist es, den Menschen klar zu machen, dass die **Bürokratiemonster nicht so böse sind, wie sie dargestellt werden. Sie sind eigentlich ganz niedlich und sympathisch. Neben ihrer bloßen Existenz werden sie auch Blogartikel und Publikationen veröffentlichen, um eine differenziertere Sicht** auf Bürokratie zu ermöglichen. Nicht alle Formen der Bürokratie sind für die Gesellschaft wertvoll, sondern bedürfen einer nüchternen, rationalen Diskussion, anstatt einige große Wirtschaftslobbys Amok laufen zu lassen und die Grundlagen unserer Gesellschaft anzugreifen.

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